Gräfin Ursula Katharina Lubomirska
Fürstin von Teschen
geb. von Altenbockum
1680  - 1743

 

Ursula Katharina Lubomirska war die Tochter eines aus Frankreich nach Litauen eingewanderten Edelmannes und von Geburt her halb Französin, halb Polin. Sie war die Gemahlin des Großmarschalls der Krone Polens Fürst Georg Domicius Lubomirski und Nichte des Kardinals Radziejowski, des Primas des Königreichs. Man nahm an, der König hätte sich ihr nur genähert, um durch sie auf ihren Oheim Einfluss zu nehmen, welcher ihm in allem entgegenarbeitete. Wenn es auch die Politik war, die Friedrich August zu der Fürstin Lubomirska führte, so ist sicher, dass er sie tief und aufrichtig liebte.

Nach der Scheidung von ihrem Gemahl bestanden für die beiden Liebenden keine Hindernisse mehr. Der König zeigte seiner neuen Mätresse seine Macht und die Herrlichkeit seines Landes und bereiste mit ihr die bedeutendsten Städte Sachsens. Die Fürstin liebte kostspielige Vergnügungen, bei denen an nichts gespart wurde. Man ließ französische Schauspieler und Musiker aus Dresden kommen. Täglich gab es Theater, Bälle, Reiterspiele, Jagden, Spazierfahrten auf der Weichsel, Lotterien und geräuschvolle Belustigungen. Nie zuvor hatte Warschau solchen Glanz gesehen.

Ihre Eifersucht und ihr stürmisches Temperament machten dem König schwer zu schaffen. Im Unterschied zu Aurora von Königsmarck stellte sie Forderungen und konnte bösartig werden, wenn August diese nicht sofort erfüllte. Im übrigen pochte sie auf ihre Rechte und verlangte für Leistungen auch Gegenleistungen.

Sie erwies dem König auch so manchen guten Dienst, vor allem in den schweren Jahren nach der Schlacht von Klissow, als Teile des polnischen Adels zu den Schweden übergingen und sich für Stanislaw Leszczynski erklärten. Die Konföderation von Sandomierz wäre ohne sie wohl nicht so schnell zustande gekommen. August hat ihr das nie vergessen: Er ließ sie 1704 vom Kaiser zur Fürstin von Teschen erheben und bewilligte ihr nach ihrer Verabschiedung ein Jahresgehalt von 20000 Talern.

Im August 1704 gebar die Polin dem König einen Sohn, der den alten Wettinernamen Johann Georg erhielt und als Chevalier de Saxe legitimiert wurde. Er lebte von allen Söhnen des Königs am längsten.

Mit dem Frieden von Altranstädt endete die Zeit der Lubomirska.

Später heiratete sie den Prinzen Ludwig von Würtemberg.

 

Kinder: Johann Georg Chevalier de Saxe (1704 - 1774)